09 December 2006

Aserbaidschan

Es ist gerade nicht sehr leicht etwas über Aserbaidschan zu schreiben, weil mir gerade mindestens ein Iraner über die Schulter schaut, aber ich versuchs.


9:00 Uhr früh, Bernhard weckt mich, wie immer, aber heute sehr freundlich und mit einem kleinen Strauß Blumen in der Hand, denn es ist kein Tag wie jeder andere; Es ist mein Geburtstag und in wenigen Stunden werden wir uns im unbekannten Aserbeidschan befinden. An der Grenze angelangt, müssen wir aber, trotz unseres einflussreichen georgischen Freundes Georgi, den wir telefonisch mit den Grenzbeamten verbinden, entäuscht umkehren. Ich berichtete ja, wie bürokratisch es bei der Einreise zuging. Dort hat man uns nämlich nicht mitgeteilt, daß wir nur über eine bestimmte Stelle das Land verlassen dürfen und diese war nicht hier.

Nach 150 km Umweg, ist es dann soweit. Mein Geburtstagsgeschenk, Grenzübergang in ein Land, worüber wir so gut wie nichts wissen. Georgische Seite nimmt gut 2 Stunden in Anspruch, verläuft aber problemlos. Unsere neue Destination begrüßt uns recht herzlich und alles scheint bestens zu sein, bis uns plötzlich ein Beamter mitteilt, wir müssen in 3 Tagen wieder das Land verlassen. Verduzt, zeigen wir ihm unser 10 Tage gültiges Visum. Unbekümmert, bleibt er weiterhin stur, doch nach einstündigem Verhandeln, gewährt er uns 9 Tage. Dem nicht genug, da wir, wie ein Reisebus kategoriesiert werden, sind noch 30 Dollar für Versicherung und Roadtax erwünscht. Ich weigere mich aber zu bezahlen und behaupte kein Geld mehr zu haben. Dies, endet in einem 2 stündigem, beiderseitigem, stillschweigendem, Sitzstreik. Bernhard, vergnügt sich inzwischen mit den Drogen-Fandern, bei einem Tässchen Tee, die uns anschließend helfen, das Inferno glorreich, nach 5 Stunden zu verlassen.

Hier, in diesem Land, werden wir langsam auf den Orient vorbereitet. Es wird Tee angeboten und vieles ist orientalisch verziert. Die Menschen sind sehr freundlich, doch im Gegensatz zu Georgien, versuchen sie doch, deine Naivität auszunutzen, um ihren Kontostand ein wenig aufzubessern. Sogar die „Traffic Police" hätte gerne 15€ extra von uns entgegen genommen, doch der Trick kein Bares dabei zu haben funktioniert gut. Die Straßen hier, sind zwar ein wenig besser, dafür gibt es keine Bodenmarkierung und zu unserer Verwunderung, absolut keine Wegweiser und so gut wie keine Verkehrsschilder. Dafür bekommt man überall plakativ, den mittlerweile verstorbenen Präsidenten präsentiert, dessen Sohn, jetzt die Zügel in der Hand hält. Die Menschen hier, sind sehr freundlich und kontaktfreudig. Das geht sogar soweit, dass unser Bus um 8 Uhr in der Früh durchgeschüttelt wird, um uns kennenzulernen und das angesammelte Material hinter der Windschutzscheibe, zu erforschen. Etwas verwirrend, nehmen wir die Vermischung von kommunistischen Atitüden und orientalischer Lebensweise wahr, an die man sich auch in 9 Tagen nicht so richtig gewöhnen wird. Diese kurze Aufenthaltsdauer treibt uns auch etwas stressig voran, sodass wir überall nur kurz verweilen und uns kopfüber in die Hauptstadt Baku stürzen. Zuvor aber, besuchen wir eine kleine Stadt namens Ganja, deren Namen uns belustigt, Säki ein hübsches Städchen im Norden und in der Nähe von Baku, den „5 Finger Mountain", eine heilige Pilgerstätte, die nach Verlass, keine existenziellen Wünsche, wie Gesundheit, Kinder und andere wichtige Dinge mehr offen lassen soll. (Unsere Wünsche, werden nicht verraten.)

Auf dem Weg dorthin, kreuzen wir kurz die Hauptstadt Baku, die uns mit 3 zugedeckten Toten auf der Strasse begrüßt. Erschossen oder zusammen gefahren, das wissen wir nicht, fühlen wir uns, auf jeden Fall noch nicht bereit für diese Stadt und fahren dann erst 2 Tage später in diese, ein.

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Baku

In der Hauptstadt angekommen, erfaßt uns ein kleines Reisetief und sind gar nicht so recht in der Stimmung, neues auszukundschaften. Wir begeben uns in ein Internet Cafe, um uns die Zeit mit News und Email´s zu vertreiben, da machen wir eine nette Bekanntschaft mit einem Österreicher namens Atanad.

Er verbrachte 3 Jahre in St.Petersburg und ab sofort sind Sprachbarrieren, auch für uns, kein Thema mehr. (Russisch) Zu dritt erleben wir eine echt schöne Zeit, die wir mit Laufen, Volleyballspielen, Jazz-erleben im Caravan Club und Meditieren füllen. Das Letztere hat es Atanad angetan, sodass er überhaupt hier ist, um den Leuten, dies näher zu bringen. Wir helfen ihm dabei, in einer Nacht und Nebelaktion, Joga Plakate aufzuhängen, was uns großen Spaß bereitet. An dieser Stelle, viel Glück….; denn die Kurse selbst, werden stattfinden, wenn unsere Aufenthaltsbewilligung abgelaufen ist und wir uns bereits im heiß ersehnten Iran befinden.

In der Naehe von Baku, Zarathustras Feuertempel

Diese Formation stand uns bei jeder Tankstelle gegenueber.

(Andi)

5 Comments:

Anonymous Anonymous said...

hallo ihr zwei! täusch ich mich oder hoffentlich nicht. auf euren fotos schaut ihr nicht gerade fröhlich drein , eher ein bisserl angespannt . ich hoffe, die reise ist aber trotzdem schön. lg berndiemutti.

3:58 pm  
Anonymous Anonymous said...

do U remember Rijik? :) it's me :)

10:38 am  
Anonymous Anonymous said...

Owa geh , guad schauns aus de buam , olle zwa .

Grüsse ausm schirchn Wien ( die Dunstglocke ist wieder da und wird wohl noch ein Weilchen bleiben ... )

¸.·´^`°²º¤æ=¬«.,¸_Chri_¸,.»¬=椺²°´^`·.¸

4:07 pm  
Anonymous Anonymous said...

owa mum, de schaun eh guat aus. und wenn i ma die chicas von der letzten reise anschau, dann passt des scho.... ;-) wer des war, wissen wir immer noch nicht, be! lg birte & brotha steve

1:26 pm  
Anonymous Anonymous said...

he andi!

te mando besos desde madrid! ich wusste nicht, dass du geburtstag hattest. herzlichen-felix cumple!
hört sich aufregend an, eure reise...
war grad zwei wochen segeln auf dem mittelmeer und atlantik und kann jetzt stolz behaupten, dass ich nicht nur die runde von valencia über galizien, portugal und sevilla wieder zurück gemacht habe, sondern auch aussenrum. yea!
lass mal was von dir hören

te mando un abrazo!
a*

10:37 am  

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