12 December 2006

Reise von Wien nach Odessa


Jea der erste Bericht den ich schreib… Haben Mittwoch abend gegen halb zehn Wien verlassen einige Leute fanden sich ein beim Andreas und gaben uns die letzte Ehre. War ein leicht dramatischer Abchied zum Teil aber sehr nett vielen Dank an dieser Stelle. Eigenartiges Gefühl hatte ich im Bus zu sitzten und wissen das ich Wien für lange Zeit nicht wiedersehen werde. Keine Freude, keine Trauer einfach nur das Bewusstsein war da…


So fuhren wir mal gen Bratislava die erste Grenze war schnell erreicht und dann ging es schon los fremdsprachige Wegweiser ..(wir waren verzweifelt wie sollen wir uns in den noch bevorstehenden Ländern nur zurechtfinden) hatten schnell aber die richtige Richtung eingeschlagen und wechselten die ersten 400 km dreimal den Fahrer. Chrii fuhr uns bis 4 Uhr in der Früh bis kurz vor Kosice wo wir den ersten wunderschönen Schlafplatz in der niederen Tatra fanden.
Noch immer nicht das volle Reisefieber …
Kosice, in einem Hypermarkt frühstücken und Reiseproviant checken, Gurte um unser 2. Reserverad auf dem Dach zu befestigen .

Dann weiter Richtung Osten irgendwann relativ überraschend standen wir vor der ukrainischen Grenze. EU Aussengrenze. Langwieriges herumgetue mit den Pässen aber recht freundlich wir sind natürlich aufgeregt und schissen uns eigentlich ins Hemd von wegen den Grenzbeamten nicht zuviel verraten z.b. wieviel Geld man einstecken hat weil es ja sein könnte das sein Bruder oder Cousin irgendwo auf unserer Strecke als korrupter Bulle oder als Strassenräuber arbeitet.
Alles nur unnötige Angstmache weil die Menschen auch die Polizisten nett und freundlich sind.
Natürlich sind wir paarmal aufgehalten worden wegen Verkehrsdelikten aber für „no protokolla“ hat man sie mit lockeren 20 Krivna (ca.3€) schmieren können.


Ultimativer flash in der ex UDSSR --- „4 austrian guys“ in einem alten abgefuckten VW Bus fahren durch die ukrainische Landschaft. Sind auf so einer schlechten Strasse gefahren das wir schon glaubten das kann nicht richtig sein und uns verloren meinten, aber einige Zeit nach Einbruch der Dunkelheit wir doch auf die richtige Strasse kamen.
Die kyrilischen Buchstaben hatte ich am Anfang leider doch noch nicht so intus als das ich sie beim vorbeifahren entziffern konnte, was die ganze Geschichte enorm erschwerte.
Eine lustige leicht peinliche Geschichte dazu:
Beim Straßenkarten lesen viel uns eine Stadt auf mit dem Namen Ternopil.
Wir in unserer Uninformiertheit glaubten es handelt sich um Tschernobyl und steuerten gespannt darauf zu.
Muss ja interresant sein eine Geisterstadt, jeden Kilometer näher wurden wir aufgeregter und suchten nach Anzeichen radioaktiver Strahlung.


Stadtschild Ternopil– aussteigen Fotos schiessen jea vor rund 19 Jahren passierte „hier“ die Katastrophe die ganz Europa schockierte… Ich kann mich noch errinnern in meiner Kindheit das Mama mir verboten hat im Regen rauszugehen oder Schwammerl zu essen.
Und jetzt waren wir da am Ort des Geschehens.
Sah alles ganz normal aus. Eigentlich eine wunderschöne Stadt mit großem See, blühenden Parkanlagen, fröhlichen Leuten.
Im Zentrum angelangt redet uns ein Deutsch-Ukrainer an.
Im Zuge des Gesprächs fragten wir dann doch wo denn nun der Unklücksreaktor sei und ob man den besichtigen könnte… hahaha da wurden wir aufgeklärt das wir total falsch liegen und Tschernobyl rund 700 km weiter nördlich irgendwo in der Ukraine liegt.
Eigentlich ein wenig enttäuscht verließen wir die Stadt nach rund 2 Stunden wieder und setzten unseren Weg fort Richtung Odessa.
(Bernhard)

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